Technik

Die Handbremse sollte man nicht anziehen.

Viele Autofahrer sind der Meinung, man sollte die Handbremse grundsätzlich nicht anziehen. Es halten sich viele Gerüchte, wieso es schlecht ist, die Handbremse anzuziehen. In Wirklichkeit dient die Handbremse aber als wichtige „zweite Sicherung“ neben dem eingelegten Gang und ist deshalb nicht ohne Sinn in jedem Auto vorhanden. Ist der Gang nämlich beim Verlassen des Fahrzeuges nicht richtig eingelegt, kann sich das Fahrzeug an einer leichten Steigung schnell mal selbstständig machen. Im Sommer und bei wenigen Minusgraden sollte die Handbremse immer als doppelte Sicherung gezogen sein, insbesondere an Steigungen. Das Gerücht, dass die Handbremse im Winter festfriert, trifft nur in bestimmten Ausnahmesituationen zu: Die Handbremse friert besonders dann fest, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch und das Wetter nass sowie die Straße matschig ist. Ist die Handbremse doch einmal leicht angefroren, hilft meist sanftes Gasgeben um Sie wieder komplett zu lösen.

Die Handbremse sollte man immer neben dem eingelegten Gang fest anziehen! Zieht man die Handbremse nicht und der Gang ist nicht richtig eingelegt, kann das Auto wegrollen und im schlimmsten Fall auf ein anderen geparktes Fahrzeug. Hier kann die Versicherung ihre Leistung verweigern, da Sie fahrlässig die Handbremse nicht angezogen haben! Ein „Festfrieren“ ist eher unwahrscheinlich. Parkt man sein Auto z.B. im Winter bei ca. -20 Grad für eine Woche oder länger im freien auf einer ebenen Fläche, genügt auch nur der (sicher) eingelegte Gang. Eine Alternative zur Handbremse sind auch Unterlegkeile.

Tipp: Wenn man sein Auto im Sommer durch die Waschanlage gefahren hat, es ein paar Tage parkt und die Handbremse zieht stößt man beim Anfahren – obwohl man die Handbremse gelöst hat – auf einen leichten Wiederstand, der durch sanftes Gasgeben überwunden werden kann. In diesem Fall ist die Handbremse minimal festgerostet. Dies hat aber keinerlei negative Folgen für das Fahrzeug!

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und fortschrittliche Assistenzsysteme. Die neuesten Fahrberichte veröffentlicht er regelmäßig bei motoreport.de.

4 Kommentare

  • Leider kenne ich auch jemanden, der zumindest der Meinung ist, auf ebener Fläche nur den 1. Gang einzulegen, ich selber finde das aber total unsicher. Ich finde, sofern man das Fahrzeug nicht anders absichert kann, dann doch die Feststellbremse (Handbremse) zu verwenden da nur so ein Wegrollen verhindert werden kann. Ein Gang kann, auch wenn man der Meinung ist, dass nichts passiert, schnell man raus springen, von daher eine Kombination aus Feststellbremse und 1. Gang.

  • Das eine Handbremse nur unter ganz seltenen Bedingungen zufriert ist so nicht richtig.
    Bei meinem SEAT Alhambra friert die Handbremse innerhalb einer Nacht komplett zu.
    Da hilft dann auch kein sanftes Anfahren, sondern man muss Kilometerweit gegen die festgefrorene Bremse fahren.
    Das tut Motor, Bremse und Getriebe nicht sonderlich gut und verbraucht auch noch Unmengen an Benzin/Diesel.
    Laut ADAC ist es übrigens zulässig sein Auto anstatt mit der Handbremse mit Unterlegkeilen gegen ein Wegrollen zu sichern – das wäre sicherlich nicht so geregelt, wenn Handbremsen sich nicht festsetzen würden.

    • Hallo Sven,
      das klingt aber gar nicht gut. Ich bin immer davon ausgegeangen, dass zum Festfrieren der Handbremse zumindest viel Feuchtigkeit am Auto bzw. in der Luft/am Standort um das Fahrzeug sein muss. Ist das bei dir der Fall? Danke für den Tipp mit den Unterlegkeilen – habe ich in den Artikel mit aufgenommen!!

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