Reise

Münchener Urlauberflut: Nach Italien bloß nie am Wochenende oder Feiertag

Die Brenner Autobahn A22 in Richtung Süden

Wann fährt man am besten nach Italien? Die Antwort ist klar: Bloß nie am Wochende, Feiertag oder zum Ferienbeginn. Die Münchner sehen die Inntal- und Brennerautobahn eher als eine Verlängerung ihrer Einfahrt als eine Autobahn und sind bekannt dafür, permanent in der Mitte oder Links zu fahren. Die Folge sind massive Staus. Statt dass man im Stau eine halben Urlaubstag verliert sollte man gleich antizyklisch losfahren!

Feudaler Mittelspur-Fahrstil der Münchener sorgt für Staus

Das Schlimmste, was man machen kann, wenn man die Urlaubsroute A9 > Inntalautobahn > Brennerautobahn wählt, ist, mit allen loszufahren. An jedem langen Wochenende entscheiden sich nämlich etliche Münchener, Bewohner des Münchner Speckgürtels oder andere Südbayern an den Gardasee oder sonst wo nach Norditalien zu fahren. Münchener fahren mit Ihrem Auto auf der dreispurigen A9 standesgemäß nie rechts, weil auf diese Spur ihren königlichen Fahrzeugen nicht würdig ist. Der Urlaub beginnt dann, selbst wenn man versucht am ersten Ferientag als aller erster zu starten, immer nervenaufreibend. Fährt man versetzt zu allen Bayern los, hat man die großen Autobahnen in der Regel für sich. [Kann Spuren von Ironie enthalten.]

„I foar ned reechts“: Südbayern sind die Spitzenreiter im permanenten Mitte-Fahren

Nie am Wochenende oder zum Ferienbeginn losfahren! Lieber 1,2 Tage später

Dabei ist der Trick für eine stressfreie Fahrt ganz einfach. Ist der Ferienbeginn (egal welche Ferien) ein Samstag, fährt man einfach schon am Freitag los. Hat man Kinder mit dabei, sollte man radikal bis Montag warten. Der Samstag und Sonntag wäre als Stautage statt Urlaubstage ohnehin verschenkt. Lange Wochenenden sollte man, wenn man auf bayerischen Autobahnen Richtung Süden fährt, ohnehin meiden. Dass an Wochenenden keine Lkws fahren ist kein Argument: Starker Lkw Verkehr unter der Woche ist immer noch viel entspannter als ein Tag unter den südbayerischen Mittelfahrern.

Im Kolonnenverkehr darf man rechts Überholen

Bei normalem Verkehrsfluss sollte man ein Rechtsüberholen tunlichst vermeiden! Kommt es aber zu einer Stausituation, ist es erlaubt, bei geringen Geschwindigkeiten (bis 60 km/h) auch rechts zu überholen. Das sollte man auch tun, um an den permanenten Mitte-Fahrern vorbeizukommen und damit zumindest nach hinten etwas Platz auf der Straße zu schaffen, wenn sich die Urlauberstrom zumindest etwas verteilt.

An der Maustation lohnt sich die schnelle Bezahlung per Kreditkarte – ohne PIN und Unterschrift!

Maut mit Videomaut bezahlen!

Wenn es doch die Ferien sein müssen, muss man zumindest versuchen, etwas Zeit an den Problempunkten wie den Mautstationen zu schaffen. Die Maut für die Europabrücke kann man beispielsweise schon zuhause online buchen und muss dann nur noch auf einer wenig frequentierten Spur an der Mautstation durchfahren, weil die Reisenenden, die die Autobahn permanenent auf der Mittelspur blockieren, sowieso per Kleingeld bezahlen und keine Videomaut- oder Kartenzahlung nutzen.

Zur Not: Nachts fahren

Wenn es gar nicht anders geht und man in den Ferien jeden Tag ausnutzen will, kann man auch nachts fahren. Zu dieser Zeit ist insbesondere die Brennerautobahn fast leer und man kann praktisch nonstop durchfahren. Je nach Ziel bietet sich auch eine Zwischenübernachtung an, die besten Hotels für einen Zwischenstopp haben wir hier zusammengestellt. Unser Tipp bleibt aber, einfach 1-2 Tage versetzt zum Ferienbeginn/-Ende zu reisen!

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und fortschrittliche Assistenzsysteme. Die neuesten Fahrberichte veröffentlicht er regelmäßig bei motoreport.de.

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