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Sim Racing: So rasant ist der virtuelle Motorsport

Der Motorsport blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert begannen begeisterte Automobilbesitzer damit, die Leistungsfähigkeit ihrer Fahrzeuge in Wettbewerben miteinander zu messen. Heute umfasst der Motorsport sämtliche Disziplinen des Breitensports, bei denen es darum geht, motorbetriebene Fahrzeuge mit vier oder zwei Rädern möglichst schnell und geschickt über eine festgelegte Strecke zu führen.

Aus dem Breitensport ist der Motorsport seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken. Die Berichterstattung und aktuelle Branchenentwicklungen im Motorsport zeigen auch abseits der eindrucksvollen Rennstrecken eine große mediale Präsenz. Die positive Entwicklung schlägt sich auch bei den Wettbüros nieder: Die Buchmacher haben vor allem im Online-Bereich ihr Portfolio erweitert und die großen Events des Motorsports etabliert. Bei Nutzern besonders beliebt sind dabei seriöse Sportwetten mit PayPal, denn Verbraucherschutz und sichere Zahlungsweise sind auch bei Einsätzen online wichtige Kriterien.

Ein Trend, der die Medienpräsenz der Formel 1 und anderer Motorsportereignisse ebenfalls unterstützt, ist das Angebot kostenloser Live Streams, das neue Online-Buchmacher häufig als zusätzlichen Service im Portfolio haben. Und schließlich sorgt die Entwicklung von nativen Apps und die Optimierung mobiler Websites dafür, dass das Sporterlebnis, das neue Wettanbieter präsentieren, auch auf mobilen Endgeräten ohne Einschränkungen genutzt werden kann.

Nachdem die Zuschauerzahlen einige Jahre lang insbesondere in Deutschland zurückgingen, hat eine neue Studie, die die Formel 1 zusammen mit dem Marktforschungsinstitut The Insights Family durchführen ließ, herausgefunden, dass der Motorsport insbesondere beim jungen Publikum wieder an Beliebtheit gewonnen hat. Der Zuwachs an Fans der Formel 1 zwischen 12 und 18 Jahren war im Jahr 2020 in Europa sogar größer als beim Fußball. Damit gewinnt die Königsklasse enorme an Außenwirkung.

Einen nicht geringen Anteil an der wachsenden Beliebtheit bei der Generation Z haben auch neue Varianten des digitalen Motorsports, insbesondere das Sim Racing, das die Brücke zum eSport schlägt. In der Gaming-Branche sind Rennsimulationen eher ein Nischenthema, doch das enorme sportliche Interesse, das besonders die Formel 1 bei Rennsportfans generiert, führt dazu, dass sich auch das Sim Racing etabliert. Eine wachsende Community bildet sich aus der Schnittmenge der Motorsportfans und der Gamer mit hoher Affinität zu Sportsimulationen. Seit 2018 gilt das Sim Racing als Motorsport-Disziplin und bringt dem umstrittenen eSport-Aspekt im Motorsport als einer der wenigen Sportarten die offizielle Anerkennung.

Motorsport als virtuelles Phänomen

Sim Racing ist die Kurzform von Simulated Racing, also „Simuliertes Rennen“. Die Bezeichnung macht bereits deutlich, worauf es beim virtuellen Motorsport ankommt. Bei Sim Racing geht es darum, den Rennsport in Simulationen am Computer oder an der Konsole möglichst realitätsnah nachzubilden. Dabei sollen nicht nur reale Rennstrecken und Fahrzeuge so präzise wie möglich nachempfunden werden, sondern auch die Technologien einzelner Rennwagen, inklusive relevanter Faktoren wie Sonderausstattungen der Fahrzeuge, Witterungsverhältnisse, Treibstoffverbrauch oder Materialverschleiß.

In den 70er Jahren entstanden die ersten Rennsimulationen für den Fernseher, die in den Folgejahren auch für den Computer und die Konsole weiterentwickelt wurden. Heute unterscheidet die Gaming-Branche zwischen zwei Kategorien von Rennspielen: Arcade-Rennspiele und Rennsimulationen. Zu den Arcade-Rennspielen gehören Klassiker wie „Mario Kart“, die vor allem für Spielekonsolen entwickelt wurden und bei denen das Element der Realitätsnähe nicht im Vordergrund steht.

Bei Rennsimulationen liegt der besondere Anspruch auf der realitätsgetreuen Wiedergabe des Rennsports. Hier ist die Unterkategorie des Sim Racing entstanden, die sich der Thematik auf einer professionellen Ebene mit höchstem Qualitätsanspruch annimmt. Die F1 eSports Series hat sich an die Spitze des professionellen eSports spielen können und das Sim Racing 2018 durch die Anerkennung als offizielle Motorsport-Disziplin zu einem festen Bestandteil des Breitensports gemacht.

Sim Racing im DMSB

Wie nah das Sim Racing dem realen Motorsport inzwischen gekommen ist, zeigt die enge Zusammenarbeit zwischen den Rennsport-Simulationen und dem DMSB, dem Dachverband des deutschen Motorsports. Der Verband hat den eSport bereits 2018 als offizielle Motorsport-Disziplin anerkannt und setzt sich seitdem für die „Professionalisierung des Sports mit Rennsport-Simulatoren ein“.

Die realistische Darstellung der lizensierten Sportwagen, ihrer Technologien und der Rennstrecken und Wettbewerbe hat dazu geführt, dass Sim Racing längst als Trainingsmöglichkeit für professionelle Rennfahrer genutzt wird. In lebensechten Simulationen können die Fahrer sich auch abseits der Rennstrecke mit ihrem Fahrzeug, dem Streckenverlauf und den Einflüssen variabler Faktoren auf den Rennverlauf vertraut machen. Insbesondere zur Vorbereitung auf unbekannte Rennstrecken nutzen Profisportler gerne die technologischen Möglichkeiten moderner Simulationen.

Der DMSB sieht seine Aufgabe im Hinblick auf das Sim Racing vor allem darin, „klare Regeln, neutrale Sportwarte und technische Standards, für einen Wettbewerb auf allen Ebenen zu gewährleisten“. Wie wichtig der professionelle eSports-Bereich für den Motorsport geworden ist, zeigen auch perspektivische Überlegungen für die Zukunft. So könnten nach Meinung des DMSB künftig auch „Regeländerungen zunächst auf dem Simulator erprobt werden, bevor sie den Weg auf die Rennstrecke finden“. Gleiches ist für erste Praxistest von Fahrzeugmodifikationen und neuen Technologien denkbar.

Die Zusammenarbeit zwischen dem DMSB und dem Sim Racing als separate Motorsport-Disziplin hat also Potenzial. 2020 ging deshalb erstmals die DMSB SimRacing Championship (DSRC) und damit die erste offizielle deutsche Meisterschaft im Sim Racing an den Start. Im April 2021 wurde die aktuelle Saison in Spanien eröffnet.

So gelingt der Einstieg ins Sim Racing

Professionelles Sim Racing ist weit mehr als eine Rennsimulation am Computer oder der Konsole. Wer selbst in den virtuellen Profirennsport einsteigen möchte, sollte deshalb einige Grundvoraussetzungen mitbringen. Eine gute Hand-Auge-Koordination und schnelle Reaktionszeiten sind ein Muss im eSport. Außerdem sollten hohe kognitive Fähigkeiten, insbesondere im Hinblick auf ein tiefgreifendes Verständnis für Spielmechanismen und die schnelle Anpassung an neue Gegebenheiten, vorhanden sein.

Aber auch ganz praktische Aspekte bestimmen den Erfolg im Sim Racing. So ist zum Beispiel ein hochwertiges Equipment Pflicht. Profisportler trainieren beispielsweise nicht mit einem Controller, sondern verwenden Gaspedal und Lenkrad, um die Simulation möglichst realitätsnah zu gestalten. Außerdem sollte für das Training ein hochwertiger Spieltitel gewählt werden. Zu den renommiertesten Rennsimulatoren gehören „Forza Motorsport“ für die Xbox und die offizielle Spielsoftware der Formel 1, „F1 21“. Als Trainingssoftware für den Einstieg sollte eine hochwertige Raceroom-Software genutzt werden. Derzeit besonders empfohlen ist „iRacing“.

Bei der Hardware kommt es vor allem auf ein professionelles Lenkrad mit Pedalen an. Hier gibt es Einsteigervarianten von Herstellern wie Logitech. Spieler, die den Sprung in die renommierten Sim Racing Ligen schaffen möchten, sollten aber früher oder später auf professionelleres Equipment, wie zum Beispiel Direct-Drive-Modelle umsteigen.

Seit 2014 unterstützt die Racing League eSports talentierte Rennfahrer aus dem Amateur- und Profibereich beim Training und gibt ihnen die Möglichkeit, Teil eines wachsenden Netzwerkes aus wichtigen Akteuren im Sim Racing und dem Profi-Motorsport zu werden.

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