Bei RaceChip handelt es sich um ein Chiptuning per Zusatzsteuergerät, das sozusagen zwischen die wichtigsten Sensoren des Motors gesteckt wird. Im Gegensatz zu klassischen Leistungssteigerungen kann das Tuning jederzeit einfach wieder „ausgesteckt“ und rückgängig gemacht werden, in der jüngsten Generation sogar per App. Den neuesten RaceChip, den RaceChip Ultimate, haben wir vor kurzem im Audi RS3 testen können. Aus serienmäßigen 365 PS macht er im RS3 ganze 410 PS.
Immer wieder sehen wir in den Statistiken von motoreport.de, dass Besucher über Suchanfragen wie „RaceChip Gefahr Schaden“, „RaceChip Motorschaden“ und ähnlichem zu unserer Seite gelangen. RaceChip gibt an, mit den Tuningmodulen die Leistungsreserven der Motoren auszuschöpfen, sie aber nicht mit zu viel Leistung zu gefährden. Einige positive Erfahrungen zu Dauertests finden sich auch in den Kommentaren zu unserem Artikel aus 2012. Wir wollten es für unsere Leser genauer wissen und haben Alexander Zengler, Entwicklungsingenieur bei RaceChip, ein paar Fragen gestellt:
1) Neuwagen behandeln wir extrem sorgsam. Fahren sie warm, auch wenn unter der Haube wie bei uns nur ein grundsolider 1.6 TDI steckt. Aus dem kann man ja mit euren Modulen auch ein paar PS mehr herausholen. Muss ich Angst haben, dass der RaceChip meinen Downsizing-Diesel überfordert und das vielleicht zu einem Motorschaden führt?
“Auch wenn die Fahrzeughersteller aus immer kleineren Hubräumen mehr Leistung generieren bedeutet dies nicht, dass die Standfestigkeit der Motoren darunter leidet. Die einzelnen Motorkomponenten werden an die gestiegene Beanspruchung angepasst und bieten nach wie vor ausreichend Spielraum für eine Leistungssteigerung. Auch die hubraumschwächeren Motoren besitzen üppige Leistungsreserven. Somit haben wir nach wie vor eine ideale Ausgangsbasis für unsere Leistungssteigerungen.”
2) Nochmal zu den einschlägigen TDIs und TSIs von VW. So ein 2.0 Turbobenziner ist ja mit 290 PS im Seat Leon Cupra schon recht hochgezüchtet. Kann man hier ohne Gefahr noch mehr rausholen?
“Für besonders hochgezüchtete Motorvarianten verwenden die Hersteller Bauteile mit Spezifikationen, die den erhöhten mechanischen und thermischen Belastungen dauerhaft standhalten. Turbolader, Kurbelwelle, Kupplung, Getriebe, Abgasanlage usw. haben nichts mehr mit dem schwächeren Basismotor gemeinsam. Wir sprechen auch hier von eigenständigen Aggregaten, die uns genügend Spielraum für eine Leistungsanhebung bieten.”
3) Im RS3 und auch anderen Sportwagen arbeitet die S tronic, bzw. ein Doppelkupplungsgetriebe. Das schien uns im Serien-RS3 schon sehr am Limit. Muss ich keine Bedenken haben, dass das erhöhte Drehmoment zu viel für das DSG ist? Schließlich findet man in den richtig drehmomentstarken Antrieben meist Wandlergetriebe.
“Die DSG Getriebe stellten in der Tat eine große Herausforderung für unsere Ingenieure dar. Durch eine intelligente Software vermeiden wir kurze, starke Drehmomentspitzen. So bleiben Getriebe und Kupplung unbeschadet.”
4) Gehen wir mal vom Worst Case aus: Ein Motorschaden bei einem, sagen wir 1,5 Jahre alten Golf, der entsprechend noch Herstellergarantie hat. Ein RaceChip war eingebaut. Wie wäre hier das Vorgehen? Auch wenn der RaceChip an einem Motorschaden nicht Schuld war: Kann die VW Werkstatt nach dem Ausbau des RaceChip noch nachvollziehen, dass hier mehr Leistung als üblich abgerufen wurde?
“Zuallererst muss man festhalten, dass sich das Fahrzeug nach dem Ausbau des RaceChip wieder im Serienzustand befindet. Durch unser Produkt wurden weder an Software noch Hardware des Herstellers dauerhafte Änderungen vorgenommen. Dies ist, neben anderen Vorteilen, auch ein entscheidender Vorteil gegenüber Maßnahmen zur Leistungssteigerung, die am Motorsteuergerät des Herstellers selbst ansetzen.
Nimmt man diesen Rückbau vor, so stellt auch die Diagnosesoftware der Werkstatt ein Fahrzeug im Serienzustand fest. Aufgezeichnete Daten des Motorsteuergeräts können unter Umständen Auffälligkeiten in den Daten zeigen, diese können aber auch in einem Fahrzeug ohne Zusatzsteuergerät auftreten.
Aber wir wollen unsere Produkte nicht so positionieren, dass wir unsere Kunden dazu ermutigen wollen, die Werkstatt oder den Hersteller durch einen Ausbau zu überlisten. Daher sprechen wir eigentlich ungerne über das Thema „Kann man mir das nachweisen?“, sondern weisen lieber darauf hin, dass wir im Falle eines Motorschadens, insofern dieser durch unser Produkt verursacht wurde, mit unserer eigenen direkt bei Racechip für unsere Kunden bereitstehen.
Gleichzeitig ist zu beachten, dass Hersteller, auch in Fällen, in welchen sie mit ihrer Motorgarantie nicht haften wollen, weiterhin in der gesetzlichen Gewährleistungspflicht sind. D.h. ist der Motorschaden durch einen Fehler des Herstellers verursacht, muss dieser ggf. weiterhin für den Schaden aufkommen, auch wenn er dies nicht im Rahmen seiner Motorgarantie tun möchte. Diese Unterscheidung zwischen Garantie und Gewährleistung ist etwas sehr juristisch trocken, aber an dieser Stelle dennoch relevant, da Kunden oftmals fälschlicherweise davon ausgehen, dass sie bei einem Entfall der Motorgarantie des Herstellers immer selbst bezahlen müssen für den Fall, dass keine andere Motorgarantie, wie etwas durch RaceChip, vorliegt.”
Den RaceChip Ultimate gibt es derzeit ab 479 EUR. Direkt bei RaceChip zu bestellen lohnt sich wegen der kostenlosen Lieferung und der Möglichkeit, den RaceChip 30 Tage lang kostenlos testen zu können.
Danke für das Interview!
Der Motor wird nicht überlastet. Das Problem ist das Getriebe oder die Zusatzgetriebe (z.B. Allrad). Die vertragen das zusätzliche Drehmoment nicht so gut. Bei meinem VW Tiguan waren nach ca. 40.000 km das Winkelgetriebe und das Haldexgetriebe defekt. Eine eindeutige Aussage, ob das am Racechip lag kann abschließend nicht gemacht werden, jedoch deuten die Schäden eindeutig darauf hin.
[…] vieler Fragen in diesem Artikel haben wir das Göppinger Unternehmen im Internview gefragt, ob ein RaceChip Tuning gefährlich für den Motors sein […]
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