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KFZ-Versicherung – rechtzeitig wechseln und bedarfsgerecht wählen

Im Rahmen der Wechselsaison für die Kfz-Versicherung stellen sich viele Fahrzeughalter die Frage nach preiswerten Alternativen. Wie sich attraktive Angebote ermitteln lassen und sich wechselfreudige Autofahrer die Entscheidung zwischen Kaskoversicherungen erleichtern können, wird nachfolgend erläutert.

Wann kann man seine Kfz-Versicherung kündigen?

Ein Großteil der Verträge läuft ein Jahr und endet am 31. Dezember. Vorausgesetzt es wird rechtzeitig zum Jahresende gekündigt. Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel einen Monat. Stichtag für die fristgerechte Kündigung ist demnach der 30. November. Wann das Kündigungsschreiben bei den Versicherern eingehen muss und warum sich der Blick auf Sonderkündigungsrechte lohnt, können Sie hier in unserem Ratgeber nachlesen.

Tipp: Eine schriftliche Kündigung mit Unterschrift ist nicht immer zwingend erforderlich. Entscheidend ist meistens, wie der Vertrag abgeschlossen wurde. Erfolgte dies komplett online ohne jeglichen Papierkram, darf auch die Kündigung digital übermittelt werden.

Versicherungsschutz vergleichen und sparen

Der Wechsel der Autoversicherung kann mehrere hundert Euro jährlich an Einsparungen bringen. Um günstige Alternativangebote zu ermitteln, ist die Nutzung von Vergleichsportalen ratsam. Dort können Sie sich einen schnellen Überblick verschaffen und diverse Policen innerhalb weniger Minuten vergleichen. Allerdings sollten Sie sich nie auf ein Portal verlassen, weil dort nie alle Angebote gelistet sind. Stellen Sie die Ergebnisse von mindestens zwei Plattformen gegenüber!

Da es zudem preiswerte Versicherungen gibt, die in keinem Versicherungsvergleich auftauchen, ist eine individuelle Recherche im Internet eine sinnvolle Ergänzung. Unter anderem sollten Sie bei reinen Digital-Versicherern nach geeigneten Tarifen Ausschau halten. Durch die Abschaffung bürokratischer Hürden ist es inzwischen einigen wenigen Unternehmen gelungen, die Kosten für Versicherte deutlich zu senken. Ein Anbieter, der auch die Stiftung Warentest (Finanztest Ausgabe12/2019) mit einem Beitragsniveau unter dem Durchschnitt überzeugen konnte, ist das Unternehmen Friday, das zum Versicherungsunternehmen Baloise Group gehört. Eine Besonderheit im Portfolio der Kfz-Versicherungen von Friday ist der monatlich kündbare Tarif mit kilometergenauer Abrechnung. Nicht nur die kurze Kündigungsfrist ist außergewöhnlich, auch die exakte Abrechnung nach Fahrleistung. Fahren Versicherte weniger als geschätzt, erhalten sie Geld zurück. Wer mehr unterwegs ist, zahlt ausschließlich für die zusätzliche Strecke. Kilometerstaffeln, wie sie bei den meisten Autoversicherungen üblich sind, gibt es nicht.

vw polo seitenscheibe eingeschlagen

Klassischer Kasko-Schaden: Eine eingeschlagene Seitenscheibe

Welche Kfz-Versicherung ist empfehlenswert?

Was die Kfz-Haftpflichtversicherung (Pflicht in Deutschland) abdeckt und welche Deckungssumme empfehlenswert ist, haben wir in einem separaten Rechtstipp bereits erläutert. Doch für wen lohnt sich die ergänzende Kaskoversicherung? Wir klären auf:

  • Teilkaskoversicherungen sind freiwillig und zahlen Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch Diebstahl und Raub, Brand, Explosionen, Kurzschluss, Elementarschäden (z. B. Sturm und Hagel) sowie Wildunfälle und Glasschäden hervorgerufen werden. Optional sind erweiterte Elementarschäden, Tierschäden, Marderschäden (am besten mit Folgeschäden) und grobe Fahrlässigkeit.
  • Vollkaskoversicherungen bauen auf die Teilkasko auf und erweitern dessen Versicherungsschutz um eigenverschuldete Schäden. Wer beispielsweise mit seinem Auto versehentlich gegen die Garage fährt und teure Lackschäden verursacht, profitiert vom Vollschutz.
  • Ob sich Teil- oder Vollkasko-Versicherungen rentieren, hängt in erster Linie vom Fahrzeugwert und der persönlichen Liquidität ab.
  • Bei alten Gebrauchten mit geringem Restwert ist eine teure Vollkaskoversicherung überdimensioniert. Eine Teilkasko könnte sich aber dennoch lohnen, wenn beispielsweise in entsprechend betroffenen Gebieten Marderschäden übernommen werden und Versicherte derartige Kosten nicht aus eigener Tasche finanzieren möchten.
  • Vollkaskoversicherungen sind vorwiegend für Neuwagen und Gebrauchtwagen mit hohem Wert empfehlenswert.
  • Als Faustregel gilt: Hätten die Unkosten, die mit einem selbst verschuldeten Totalschaden des Autos einhergehen, existenzbedrohende Folgen für Besitzer, ist eine Vollkaskoversicherung eine beruhigende Absicherung.

Tipp: Aufgrund des massiven Wertverlustes bei Neuwagen sollten Versicherte auf eine Verlängerung der Neuwertentschädigung achten. Diese beträgt oft nur ein Jahr. Besser sind 24 Monate. Während dieser Zeitspanne ersetzen Autoversicherungen bei Totalschaden den Neuwert und nicht den geringeren Zeitwert.

Schadenfreiheitsrabatt – wie lange bleiben die Prozente einer Kfz-Versicherung bestehen?

Bei der Vollkaskoversicherung hängt die Höhe des Beitrags unter anderem von der Schadenfreiheitsklasse ab. Bleiben Fahrer ein Jahr unfallfrei, stuft sie der Versicherer in die nächstbessere Klasse ein. Der daraus resultierende Schadenfreiheitsrabatt ist umso großzügiger, je weniger Unfälle verursacht werden. Kommt es zur Unterbrechung des Kfz-Versicherungsschutzes, kann der erarbeitete Rabatt verfallen. Die Zeitspanne der Unterbrechung ist hierbei ausschlaggebend. Details zum Thema können Sie dem Verbraucherportal des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entnehmen. Hierzu jedoch eine Ergänzung: Der Schadenfreiheitsrabatt verfällt nicht immer nach sieben Jahren. Inzwischen gibt es Versicherungsgesellschaften, die den Zeitraum auf zehn Jahre ausgedehnt haben oder den Rabatt sogar unbefristet anrechnen.

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und fortschrittliche Assistenzsysteme. Die neuesten Fahrberichte veröffentlicht er regelmäßig bei motoreport.de.

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