Technik

Überhitzter Motor – was tun?

Die Temperaturanzeige steigt während der Fahrt in den roten Bereich? Das ist immer beunruhigend. Egal, ob auf der Fahrt zum Geschäftstermin oder beim Sonntagsausflug – so eine Panne kommt nie gelegen. Dazu hat man die Unsicherheit über die Ursache. Wenn nun nicht richtig gehandelt wird, können kostspielige Schäden bis hin zum totalen Motorschaden die Folge sein. Was in diesem Fall zu tun ist und wie man möglichst rasch und sicher in die nächste Werkstatt kommt ist leicht erklärt.

Überhitzter Motor: Sofortmaßnahmen

Zunächst möchte man einfach nur, dass der Motor keinen dauerhaften Schaden davon trägt. Dafür muss auf eine niedrige Geschwindigkeit – am besten auf ungefähr 40 km/h – reduziert werden. Das Ziel ist, die Anzeigenadel auf eine stabile Position zu bringen. Durch das Verringern des Tempos ist der Verbrennungsmotor weniger beansprucht, die Leistung wird gedrosselt und die Kühlung bekommt vielleicht genau die kleine Atempause, die sie benötigt. Kontaktieren Sie dennoch zur Sicherheit gleich die nächste Werkstatt oder fahren Sie dort hin.

Komplett anhalten, Lüftung aufdrehen

Falls die Nadel der Temperaturanzeige nach diesen Maßnahmen nicht in den grünen Bereich zurückgeht, ist es Zeit, dass Sie sofort an den nächstgelegenen Pannenstreifen fahren und anhalten. Machen Sie den Motor aus. Rollen Sie auf einen sicheren Halteplatz ohne das Auto weiter zu strapazieren. Schalten Sie dabei die Heizung und den dazugehörigen Ventilator auf Maximum, um auf diese Weise das Abkühlen des Motors zu ermöglichen. (Das transportiert zumindest einen Teil der Abwärme weg vom Motor). Die dabei entstehende Hitze im Fahrraum kann kurzfristig nicht vermieden werden – hilft aber vielleicht dabei, einen möglichen Motorschaden zu verhindern.

Abkühlung und Sicherung

Einmal sicher gestoppt, öffnen Sie vorsichtig die Motorhaube und lassen Sie alles abkühlen. Vermeiden Sie allerdings unbedingt, dass Regen oder kühles Wasser mit dem Motor in Kontakt kommt. Der Temperaturunterschied könnte Risse im Material und einen unwiederbringlichen Schaden verursachen. Auch vom nochmaligen Starten des Autos ist abzuraten. Denn man riskiert damit einen endgültigen Totalschaden – und den Kapitalbedarf für ein neues Auto. Der Pannendienst und eine schnelle Weitergabe der Information an die KFZ-Versicherung vermeiden Kosten und erweisen sich in diesem Fall als die günstigere Möglichkeit.

Der Ursache auf der Spur

Profis beheben die Ursache des Überhitzens in der Werkstatt wie bei einem Boxenstopp im Motorsport rasch und sicher. Nachdem das Auto komplett abgekühlt ist, wird zunächst das Kühlsystem auf der Hebebühne nach Lecks überprüft. Risse oder undichte Schläuche sind die häufigsten Ursachen für Überhitzung. Diese Schäden haben den Vorteil, leicht und relativ günstig beseitigt zu sein. Auch ein Defekt in der Elektrik oder in der Stromversorgung ist schnell behoben. Das Auswechseln kleinerer Teile wie eines defekten Schalters, einer Sicherung oder des Thermostats ist günstig und schnell gemacht. Teurer kann allerdings ein neuer Lüfter werden.

Im Vorlauf möglich

Damit dies alles von vornherein nie passiert, ist die laufende Wartung des Kühlsystems nötig. Die meisten Hersteller überprüfen dies ohnehin im Rahmen eines in bestimmten Intervallen angebotenen Garantie-Checks. Alle möglichen Problemteile vom Vergaser bis zur Zylinderkopfdichtung werden bei diesen Überprüfungen genau gesichtet. Professionelle Garagen bieten diesen Service gerade für ältere Fahrzeuge auch von sich aus an, die für solche Probleme anfälliger sind.

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und fortschrittliche Assistenzsysteme. Die neuesten Fahrberichte veröffentlicht er regelmäßig bei motoreport.de.

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